Mein letzter Tag auf der JAX… Ich bin zwar leicht fertig, aber ist trotz allem doch eine coole Konferenz.
Es begann heute mit einem Vortrag über „Softwarearchitekten – die machtlosen Anführer“. Ich bin zwar kein Architekt, aber der Titel klingt schon interessant. Kernaussage von Matthias Bohlen war, dass man seine Umgebung/Unternehmen immer systemisch, also als ganzes verstehen soll und nicht immer nur seinen lokalen Bereich. Ein System zeigt nämlich bestimmte Verhaltensweisen auf, die bei näherem Betrachten, denen eines Schwarms aus der Natur gleichen.
Vorsicht: systemisch denken != systematisch denken. Ich war am Anfang etwas verwirrt, weil ich beides verwechselt hatte :-), war ja noch früh am Morgen…
Mir gefiel auch sehr die Idee, das Architekten mehr als Coach und weniger als Regelgeber zu sehen sind, wobei ich das schon in ähnlicher Form von Uwe vernommen habe.
Die nächste Session war auch von Matthias Bohlen. Er hat mir im ersten Vortrag als Vortragender schon sehr gut gefallen und seine nächstes Thema „Scrum, Lean, Kanban, XP: Was ist gut für mein Projekt?“ ist auch nicht uninteressant. Es war wirklich eine gelungene Gegenüberstellung der verschiedenen agilen Themen. Er legte einen klaren Schwerpunkt in den Erklärungen auf Kanban, lässt aber letztendlich doch offen was das beste fürs jeweilige Projekt ist. Mit den gegebenen Informationen dürfte es aber nicht schwer fallen.
Danach kam für mich ein echter Tiefpunkt auf der JAX. Die Keynote von Iran Hutchinson. Das Thema war „Unlimited Data Performance for your JVM“. Ich vermag es nicht zu beurteilen, wie gut er fachlich ist. Aber als Präsentator war er schlecht. Seine Aussprache ist sehr bassig, was eigentlich gut ist, da tiefe Stimme Ruhe und Souveränität ausstrahlen. Nur hat er dabei unheimlich genuschelt und das dann auch noch auf Englisch. So konnte ich ihm kaum inhaltlich folgen. Er brachte zwei Beispiele, bei beiden suchte er seine Klassen, musste ständig hin und her springen, das zweite Beispiel ist dann im Unit-Testing rot geworden (und das war nicht beabsichtigt) und und und…
Meiner Meinung nach hat er die Teilnehmer schon beim ersten Beispiel verloren und konnte sie auch wirklich nicht mehr einfangen. Ich habe diesen Vortrag früher verlassen, obwohl dies sonst nicht meine Art ist. Diese Präsentation/Demo war aber so schlecht, dass ich mir das nicht weiter mit anschauen wollte.
Meinen Abschluss machte dann aber wieder eine super Session von Gernot Starke mit dem Thema „Wie Softwarearchitekten lernen“. Ich glaube, ich werde nochmal sein Groupie. Ich finde seine Art, die Fakten klar und deutlich zu präsentieren, aber trotzdem unterhaltsam zu sein ohne ins Alberne abzugleiten, einfach super. Soviel zu seiner Art zu präsentieren, aber auch inhaltlich war es sehr interessant.
Gebäudearchitekten haben viele Möglichkeiten sich bestehende Architekturen anzuschauen, aus ihnen zu lernen und die getroffenen Entscheidungen zu erkennen. Dies ist in der Softwarebranche ein größeres Problem. Softwarearchitekturen sind in der Regel nicht frei verfügbar. Bei open source kann man zwar die Architektur ggf. erkennen, aber in der Regel sind nie die getroffenen Entscheidungen dokumentiert. Vorbilder, aus denen man lernen kann sind also rar.
Lernen kann man aber von Stakeholdern, von ihrer Domäne. Gernot rät dazu, die jeweilige Domäne zusammen mit den Stakeholdern zu erfahren, auf gut deutsch: „Setz dich zum Sachbearbeiter!“. Hier ist es von zwingender Notwendigkeit eine gewisse Fähigkeit zur Kommunikation zu besitzen, also eine Mindestqualität an Soft-Skills sein eigen zu nennen.
Damit möchte ich meine Posts zur JAX abschliesen. Natürlich waren in (fast) jeder Session mehr Informationen transportiert worden, als ich in den letzten Tagen dargestellt habe bzw. darstellen konnte. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Überblick „meiner“ JAX geben und motivieren, mal selber daran teil zu nehmen. Mir hat es außerordentlich viel Spaß gemacht, den Speaker zuzuhören, mitzudenken und am Stand mich mit den anderen Teilnehmern der JAX zu unterhalten. Die Gespräche waren fast durchweg interessant, manchmal lustig und manchmal nachdenklich!
Das einzige was ich bereue ist, dass ich Uwes zweiten Vortrag verpasst habe, leider kann man sich nicht teilen :-(.
Vielen Dank für eure Zeit!
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von Sascha Binger
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Sascha Binger
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