Anfang diesen Jahres haben wir ein Wrap Up zum Thema “10 Jahre Spring Boot Admin” geschrieben und die Frage “Wie geht es weiter?” mit folgendem Statement beantwortet:
Aktuell sind wir weiterhin bemüht, ein stabiles Werkzeug anzubieten und gleichzeitig mit neueren Versionen von Spring Boot weitere Funktionen einzubauen. Auch wenn es noch kein Releasedatum oder gar eine Ankündigung von Spring Boot 4 gibt, werden wir wie gewohnt in regelmäßigen Abständen Releases des Tools zur Verfügung stellen und die aktuellen Spring Boot Versionen unterstützen.
Mit diesem Anspruch sind wir zu Beginn des Jahres 2025 angetreten. Knapp ein Jahr später lohnt sich ein Blick darauf, was davon tatsächlich eingehalten wurde – und wo Grenzen gezogen wurden. Wir schreiben diesen Artikel gänzlich auf Basis der Zahlen, die wir im Laufe des Jahres zusammengetragen haben und durch GitHub präsentiert bekommen; ein Blick hinter die Kulissen quasi.
Was 2025 erreicht wurde
Stabilität
Die vorliegenden Zahlen zeigen: Stabilität war kein leeres Versprechen.
- Es wurden 129 Pull Requests eingereicht, davon 108 gemerged , was einer Merge-Rate von 83,7 % entspricht
- Die Median-Zeit bis zum Merge lag unter einem Tag, der Durchschnitt bei rund 2,7 Tagen
Beiträge wurden nicht nur angenommen, sondern zügig reviewed und integriert. Unsere Reaktionszeit war entsprechend kurz. Die CI-Pipeline war das ganze Jahr über funktionsfähig – ein zentraler Faktor, um Stabilität nicht nur zu versprechen, sondern sicherzustellen und auch die Software-Qualität permanent zu wahren. – All das unter dem Gesichtspunkt, dass wir in der Regel nur ca. 5-10% unserer Wochenarbeitszeit in dieses Tool investieren können.
Regelmäßige Weiterentwicklung
Auch ohne konkrete Ankündigungen zu Spring Boot 4 am Anfang des Jahres, wurde das Tool aktiv weiterentwickelt und kompatibel gehalten:
- Insgesamt gab es 141 Commits
- Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit lag im dritten Quartal, synchron zu Feature- und Wartungsphasen
- Releases folgten dieser Aktivität bewusst gebündelt
Das Ergebnis ist kein „Release um jeden Preis“, sondern ein kontrollierter Release-Zyklus, der neue Funktionen und Fixes integriert, ohne unnötige Instabilität zu erzeugen. Releases wurden immer in Absprache mit dem Team herausgebracht und stets überlegt, welchem Zweck sie folgen.
Unterstützung aktueller Spring-Boot-Versionen
Ein wesentlicher Teil der Arbeit lag nicht in sichtbaren neuen Features, sondern in Kompatibilität und Wartbarkeit:
- Ein großer Teil der PRs und Commits adressierte Anpassungen, Fixes und Updates rund um bestehende Funktionalität
- Die schnelle Merge-Zeit und der geringe PR-Stau zeigen, dass Kompatibilitätsarbeit priorisiert wurde und nicht aufgeschoben
Das ist zwar weniger spektakulär als große Feature-Ankündigungen – aber essenziell, um Spring Boot Admin als verlässliches Werkzeug im Alltag nutzbar zu halten.
Issue-Handling: schnell, aber begrenzt
Auch beim Issue-Management zeigt sich die gleiche Linie:
- 100 neue Issues wurden eröffnet
- 86 Issues wurden im selben Zeitraum geschlossen
- 78 % der erstellten Issues konnten noch im selben Jahr gelöst werden
- Median Time-to-Close: ~5 Tage
Gleichzeitig ergeben sie auch folgende Fakten:
- Der Backlog ist um 14 Issues gewachsen
- Komplexe oder konzeptionelle Themen bleiben länger offen
Das ist kein Widerspruch zur formulierten Zielsetzung am Anfang des Jahres, sondern die Konsequenz daraus: Stabilität und Verlässlichkeit haben Vorrang.
Fazit: Wir haben unsere Zielsetzung eingehalten
Rückblickend lässt sich festhalten, dass Spring Boot Admin auch weiterhin eine stabile und verlässliche Software ist. Aktuelle Spring-Boot-Versionen werden unterstützt, und die Anpassung an Spring Boot 4 wird konsequent vorangetrieben. Releases erfolgen regelmäßig, was für Nutzerinnen und Nutzer eine hohe Verlässlichkeit schafft. Gleichzeitig zeigt sich, dass Beiträge aus der Community ernst genommen, diskutiert und – wo sinnvoll – integriert werden.
Die Zahlen machen jedoch ebenso deutlich, dass die Weiterentwicklung des Projekts maßgeblich von wenigen engagierten Kernpersonen getragen wird. An dieser Stelle gebührt dem Team rund um Spring Boot Admin – Erik Petzold, Ulrich Schulte, Andreas Fritz, Timo Kockert und Stephan Köninger – ein ausdrückliches Dankeschön für ihr kontinuierliches Engagement! Diese Struktur bringt jedoch auch natürliche Grenzen mit sich: Die verfügbaren Kapazitäten sind begrenzt, und nicht jedes Feature- oder Issue-Thema kann mit der gewünschten Priorität bearbeitet werden. Entsprechend ist eine bewusste Fokussierung notwendig, um langfristig Stabilität und Wartbarkeit des Projekts sicherzustellen.
One last thing: Unabhängig von klassischen Feature-Diskussionen denken wir derzeit über neue Integrationsmöglichkeiten nach. Konkret evaluieren wir, ob eine MCP-Server-Implementierung sinnvoll sein kann, um eine Interaktion mit Spring Boot Admin über KI-Tools zu ermöglichen – etwa für Analyse, Diagnose oder Abfragen des Systemzustands in natürlicher Sprache. Das ist noch eine Idee, kein Versprechen, aber ein Themenfeld, das wir spannend finden und das gut zur zukünftigen Weiterentwicklung von Entwicklungs- und Betriebswerkzeugen passt.
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Blog-Autor*in
Stephan Köninger
IT Consultant & Developer
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