Vom 8. bis 10. April 2025 traf sich die Atlassian-Community in Anaheim zur Team ’25 – der jährlichen Leitkonferenz rund um moderne Zusammenarbeit, ITSM, Agile, DevOps und skalierbare Teamstrukturen.
Ein paar Tage sind seitdem vergangen – genug Zeit, um die Eindrücke sacken zu lassen. Die ersten Produktdemos sind verdaut, große Schlagworte beginnen, sich langsam in den Arbeitsalltag einzuordnen. Zeit also, einen strukturierten Blick zurück zu werfen.
Eines ist klar: Atlassian bleibt auf Vollgas-Kurs in Richtung KI-gestützte Teamarbeit, baut sein Cloud-Angebot gezielt für große und regulierte Organisationen sowie den öffentlichen Sektor aus – und macht deutlich: Bei Atlassian wird Zukunft nicht nur gedacht, sondern gemacht.
Rovo wird Mainstream – Atlassians KI-Plattform für alle Teams
Rovo selbst war kein völliges Novum – bereits 2023 hatte Atlassian seine Vision einer intelligenten, teamzentrierten KI vorgestellt. Doch auf der Team ’25 wurde dieser Vision nun echte Breitenwirkung verliehen: Mit der Ankündigung von „Rovo for all“ wird Rovo ab sofort fester Bestandteil aller Atlassian Standard, Premium & Enterprise Cloud-Pläne.
Damit öffnet Atlassian seine KI-Plattform für Millionen von Nutzerinnen und Nutzern weltweit – und macht deutlich: Rovo ist nicht länger ein separates Produkt, sondern ein integraler Bestandteil der modernen Zusammenarbeit.
Rovo besteht im Kern aus drei Komponenten:
Rovo Search bietet eine semantische, kontextbasierte Suche über Tools hinweg – einschließlich Drittanbieter-Plattformen wie Google Drive, Miro oder Slack.
Rovo Chat fungiert als intelligenter Assistent für Teams: Er liefert nicht nur Antworten, sondern hilft bei der Erstellung von Zusammenfassungen, plant Aufgaben und beschleunigt die Kommunikation.
Rovo Agents sind konfigurierbare KI-Teamkollegen, die von jedem Teammitglied auf vielfältige Weise genutzt werden können, um Aufgaben effizienter zu erledigen, repetitive Arbeit zu reduzieren und gezielt Aktionen in Jira und Confluence durchzuführen.
Mit Rovo Studio können Unternehmen eigene KI-Agenten erstellen – maßgeschneidert für ihre Prozesse, ganz ohne umfangreiche Entwicklungsressourcen.
Im Zentrum all dessen steht der neue Teamwork Graph – ein semantisches Modell, das Informationen nicht nur sammelt, sondern auch versteht und in Zusammenhang setzt. Rovo wird damit zu einer echten Team-KI, nicht zu einem bloßen Chatbot.
Data Center im Übergang – Rovo Connector als Brücke zur Cloud
Auf der Team ’25 gab es ein wichtiges Signal an bestehende Data Center-Kunden: Mit dem kommenden Rovo Connector für Confluence Data Center ermöglicht Atlassian, dass Inhalte aus On-Prem-Instanzen künftig in Rovo-Suchen und KI-Antworten einbezogen werden können – ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die (noch) nicht in die Cloud wechseln können oder dürfen, aber trotzdem von KI profitieren wollen.
Atlassian verfolgt weiterhin konsequent seine Cloud-Strategie, erkennt jedoch an, dass der Übergang für viele Unternehmen nicht sofort möglich ist. Deshalb werden Übergangslösungen wie der Rovo Connector für Data Center bereitgestellt, um diesen Kunden einen sanften Schritt in Richtung KI-unterstützer Teamarbeit und Datenaufbereitung zu ermöglichen.
Neue Perspektiven für Teams: Teamwork & Strategy Collection
Ein weiterer spannender Aspekt der Team ’25 war die Ankündigung zweier neuer Produktbündel: der Teamwork Collection und der Strategy Collection.
Teamwork Collection
Dieses Bundle richtet sich an operative, funktionsübergreifende Teams – also etwa Produktteams, Marketing, HR oder Customer Success. Im Zentrum stehen Tools wie Jira, Confluence, Loom und Rovo, kombiniert mit neuen KI-Agenten, die Kommunikation, Wissensverteilung und Zusammenarbeit automatisieren.
So entstehen beispielsweise automatisierte Meeting-Zusammenfassungen aus Loom-Videos oder strukturierte Entscheidungsgrundlagen auf Basis gemeinsamer Inhalte in Confluence. Die Teamwork Collection bringt damit einen echten Effizienzgewinn – gerade in Zeiten verteilter Teams und asynchroner Kommunikation.
Strategy Collection
Die zweite Collection richtet sich eher an strategische Rollen im Unternehmen – etwa PMOs, HR-Leads oder Führungsteams. Hier kommen zwei neue Produkte ins Spiel: Atlassian Focus und Atlassian Talent.
Atlassian Focus bietet einen zentralen Ort für die Planung, Visualisierung und Steuerung strategischer Ziele, Budgets, Fortschritte und Ressourcen – eng integriert mit operativen Tools wie Jira und Confluence. Ergänzt wird die Strategy Collection durch Talent, das speziell für Kapazitäts- und Personalplanung entwickelt wurde, sowie Jira Align, das die Brücke zwischen strategischen Zielen und deren operativer Umsetzung schlägt.
Customer Service Management – Atlassian denkt Service neu
Auch im Bereich ITSM und Service gab es große Neuerungen: Mit Customer Service Management (CSM) erweitert Atlassian sein Jira Service Management deutlich in Richtung externen Kundensupport.
CSM bringt:
Kunden- und Organisationsprofile für besseren Überblick und Personalisierung
Eskalationsmöglichkeiten in Richtung Entwicklung – auch ohne zusätzliche Agentenlizenzen
Neue APIs für Integrationen in CRM- oder Support-Ökosysteme
KI-gestützte Unterstützung für Support-Anfragen
Spannend: Viele dieser Funktionen sind bereits in der Free- und Standard-Version enthalten – ein Zeichen dafür, dass Atlassian echten Kundensupport demokratisieren will.
Sicherheit & Compliance: Isolated Cloud und Atlassian Guard
Für Unternehmen mit höchsten Sicherheitsanforderungen – etwa aus dem Finanzwesen, dem Verteidigungsbereich oder dem öffentlichen Sektor – wurde mit der Atlassian Isolated Cloud ein neues Cloud-Modell vorgestellt.
Ab 2026 verfügbar, bietet diese eine physisch isolierte Infrastruktur, getrennt vom Rest der Atlassian-Cloud. Damit geht Atlassian deutlich über klassische Sicherheitsfeatures hinaus – und macht das Cloud-Angebot auch für streng regulierte Organisationen interessant.
Darüber hinaus können Unternehmen weiterhin auf Atlassian Guard Premium zugreifen, das bereits erweiterte Funktionen für Sicherheitsrichtlinien, Benutzerverhalten und Zugriffskontrolle bietet. Mit erweiterten Überwachungs- und Auditing-Tools, granularen Sicherheitsrichtlinien und der Möglichkeit zur Erstellung automatisierter Compliance-Berichte ist Atlassian Guard Premium weiterhin eine zentrale Lösung für Unternehmen, die ihre Daten in der Cloud schützen müssen.
Weitere Highlights im Überblick
Neben den großen Produktankündigungen gab es auch viele kleinere, aber wichtige Verbesserungen:
Skalierung: Jira Cloud ist nun bis 100.000 Nutzer skalierbar, Confluence sogar bis 150.000
Loom-Integration: Video-Kommunikation wird fester Bestandteil vieler Workflows
Neues UI-Design: Überarbeitung der Oberfläche in Richtung mehr Konsistenz und Modernität
Neue KI-Agents für Entwickler:innen: „Autodev“ schlägt Code vor, „Autoreview“ übernimmt Code Reviews – alles direkt aus Jira oder Bitbucket heraus
Atlassian schlägt ein neues Kapitel auf
Was bleibt von der Team ’25?
Ein klares Bild: Atlassian verfolgt eine ambitionierte Vision – mit einem starken Fokus auf vernetzte, KI-gestützte Teamarbeit, mehr Klarheit für Führungskräfte und neuen Optionen für Unternehmen, die zwischen On-Prem, Cloud und Hybrid operieren.
Besonders beeindruckend ist, wie konsequent Atlassian daran arbeitet, nicht nur neue Funktionen zu liefern, sondern sie auch nutzbar und skalierbar für alle Teams zu machen. Ob mit Rovo, Focus oder CSM – die Plattform wächst über ihre technischen Wurzeln hinaus und wird immer mehr zum strategischen Betriebssystem für moderne Organisationen.
Neugierig, was das für das eigene Team bedeutet?
Auf der Team ’25 wurden zahlreiche spannende Entwicklungen vorgestellt – doch welche davon sind für das eigene Unternehmen wirklich relevant?
Wer tiefer einsteigen möchte – ob in Sachen Strategie, Technik oder Organisation – kann auf unser erfahrenes Team zählen. Wir helfen dabei, Potenziale zu entdecken, passende Anwendungsfälle zu entwickeln und den nächsten Schritt mit Lösungen auf der Atlassian Plattform zu planen.
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Blog-Autor*in
Benedikt Hoffschröer
Atlassian Consultant
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